Meerforellenbesatz

Die Meerforelle gehört wie die Bachforelle zur gleichen Art. Im Gegensatz zur Bachforelle wird die Meerforelle deutlich größer (> 50 cm). Das Aussehen ähnelt eher dem Lachs wie der Bachforelle und sie zählt zu den Langdistanzwanderfischen wie der Lachs. Die natürliche Fortpflanzung der Meerforelle beginnt im Süßwasser, mit dem winterlichen Ablaichen und der anschließende Entwicklung der befruchteten Eier in den kiesigen
Laichgruben. Als Brütlinge nehmen die Meerforellen Nahrung aus dem Gewässer auf. Während der Jungphase von 1 bis 3 Jahren erfolgt die Prägung auf ihr Gewässer (wahrscheinlich über Geruchsreize). Nach der Jungphase wandern sie in Gruppen oder
Schwärmen im Frühjahr mit der Hauptströmung flussabwärts bis ins Meer, wobei sich ihr Stoffwechsel auf dieses Milieu umstellt. Während ihrer Fressphase im Meer verbleiben die Meerforellen vorwiegend in küstennahen Gewässern, bevor dann nach 1-3Jahren, zu etwa 95% den Laichaufstieg in ihr Prägegewässer antreten.
Der Wiedereinbürgerungsversuch von Meerforelle und Lachs ist ein gewagtes Experiment da noch zahlreiche Probleme im Bereich der Gewässerstrukturen insbesondere durch Querverbauungen und Turbinengetriebene Wasserkraftanlagen bestehen. Dennoch gab es schon Meerforellenaufsteiger ohne Besatzmaßnahmen die zeigen, dass die Wehranlagen (Gensingen und Laubenheim) nicht unüberwindbar sind. Auch wurden schon erste Erfolge beim Gewässerumbau erzielt. So konnte die Gemeinde Langenlonsheim dazu gewonnen werden die Wehranlage in Langenlonsheim als „raue Rampe“ umzubauen. Damit ist die Durchgängigkeit des Guldenbaches von der Nahe bis nach Windesheim hergestellt. Da sich der Guldenbach als eines der ersten größeren Seitengewässer an der unteren Nahe befindet hofft man, dass sich auch bald bezüglich der Durchgängigkeit in der Nahe etwas bewegt. So könnte man sehr wirksam und relativ kostengünstig ein Turbinenmanagement an der Nahe aufbauen, um während der Fischwanderzeit gegen entsprechende Entschädigungszahlungen die Turbinen abzuschalten. Denn dann könnte sich die niedrige Rückkehrerquote der Wanderfische deutlich erhöhen.