Äschenbesatz


Der Untere Guldenbach ist seit einigen Jahren Bestandteil der rheinland-pfälzischen Besatzgewässern des Lachsprogramms im Rheineinzugsgebiet, aufgrund seiner vergleichsweise geringen Wasserbelastung. In seiner Längszonierung gehört er zur ForellenÄschenregion. In jüngerer Zeit wurden in dem begradigten Abschnitt unterhalb der Ortschaft Guldental punktuell impulsgebende Maßnahmen umgesetzt, zur Verbesserung der lokalen Morphologie. Der Bach hat in seiner Morphodynamik positiv auf diese Maßnahmen reagiert.
Ende 2022 wurden nun weitere, etwas größer dimensionierte Maßnahmen hinzugefügt, bei denen Krümmungserosionen sowie punktuelle Tiefenerosionen initiiert wurden. Diese Maßnahmen bewirken bereits nach den ersten Hochwässern eine sichtbare Verbesserung der Breiten- und Tiefenvarianz sowie der Kornsortierung und Strömungsdiversität. Mit einer speziellen Maßnahme zur Förderung einer mittigen Sekundärströmung wurden eine lagestabile, mittige Tiefenrinne geschaffen, als vermutliche erste Maßnahme dieser Art in Rheinland-Pfalz.
In der Summe haben diese Maßnahmen das Habitatspektrum und die Habitatqualität verbessert, so dass auch bei sommerlichen Trockenwetterabflüssen das Angebot an Kolken Refugien vor Wassermangel- und Temperaturstress bietet.
Aus diesen Gründen bietet sich ein Initialbesatz mit Äschen an. Dadurch könnte eine Verbesserung des fischökologischen Zustands eintreten und die Wirksamkeit der Maßnahmen auf den Fischbestand und speziell für die Äsche ermittelt werden. Eine positive Entwicklung einer Äschenpopulation könnte dazu führen, dass solche kostengünstigen Maßnahmen auch für andere Gewässern der Fischregion empfohlen werden können.
Besatzstrategie:
Die ca. 1.300 m lange Abschnitt unterhalb von Guldental ab Höhe der Campingplatzbrücke bis zum Beginn des Auwalds unterhalb der Eremitage ist als Besatzstrecke geeignet. Das entspricht einer Gewässerfläche von ca. 1 ha. Unterhalb dieses Abschnitts folgt noch mal eine weitere, ökologisch geeignete Strecke von ca. 2 km Länge, in der sich Äschen ebenfalls etablieren könnten und die von nach unterstrom abgewanderten Äschen besiedelt werden  könnte. Nach den Auswertungen von Hanfland (2003) wäre eine geeignete Besatzmenge etwa 1040 Äschensetzlinge, die an ca. 4 oder 5 Standorten auf der Strecke eingesetzt werden können. Dieser Besatz ist an drei aufeinanderfolgenden Jahren zu wiederholen. Der Besatzzeitpunkt ist vorzugsweise im Herbst nach den sommerlichen Trockenwetterabflüssen.

Quelle Lfu Dr. Matthias Brunke